Sendeformen im Hörfunk

Themen lassen sich im Hörfunk auf verschiedenste Art aufbereiten und präsentieren: rein informativ als Nachrichtensendung, im Rahmen einer unterhaltsamen Magazinsendung oder mit einem speziellen Blick in einem Feature.

Sendeformen im Hörfunk

Meldungen und Nachrichten sind informierende, auf Tatsachen bezogene journalistische Darstellungsformen, die aktuelle Ereignisse und Themen vermittelt. Beim Verfassen ist Verständlichkeit das oberste Gebot. Die Hörer müssen den Text auf Anhieb verstehen, da sie nicht, wie in der Zeitung, noch einmal nachlesen können. Um Verständlichkeit zu erzielen, müssen die gesprochenen Texte kurz und prägnant, logisch und gut gegliedert sein. Der Sprecher sollte Sachlichkeit, Unparteilichkeit und Objektivität vermitteln.

Unter einer Meldung versteht man einen kurzen Aufsager. Sie enthält in der Regel keine O-Töne und wird vom Moderator während der Sendung – beispielsweise zwischen zwei Musikstücken – vorgetragen.

Nachrichten können „trocken“ präsentiert werden oder mit anderen journalistischen Elementen angereichert sein.

Beim Aufbau einer Nachricht/Meldung kommt immer das Wichtigste zuerst – und das ist immer die Kernaussage. Es folgen weitere Informationen mit abnehmender Bedeutung in kurzen Sätzen (12 bis 15 Wörter). Die fünf W-Fragen werden beantwortet: Was? Wer? Wann? Wo? Warum?

Weiterführende Tipps, u.a. zur Präsentation von Nachrichten, gibt es auf der Internetseite mediamanual.at.

Das Feature ist eine Form des „gebauten“ Beitrags. Es verbindet Hintergründe und Atmosphärisches. Ursprünglich war das Feature immer ein längeres Hör-Stück, das verschiedene akustische Elemente zum Einsatz brachte. Inzwischen kann ein Feature aber auch eine kurze „Geschichte“ sein, die Journalistisches und Künstlerisches verbindet, hier kommen neben den O-Tönen auch Geräusche und Musik-Untermalung ins Spiel.

Ausführliche Infos gibt es in diesem PDF-Dokument der DW-Akademie auf der Internetseite der Deutschen Welle.

Das Hörspiel ist eine typisch radiophone Sende- und Darstellungsform. Es entstand Mitte der 20er Jahre aus Bühnenadaptionen für das noch junge Radio und entwickelte im Laufe der Zeit ein erstaunliches Eigenleben. Neben Realhörspielen gibt es fiktionale und experimentelle Varianten bis hin zu Hörbildern und Collagen, in denen Sprache, Musik, Geräusche als Material für Kompositionen dienen, die nicht mehr figuren- und handlungsbezogen sind, sondern die Sprache und ihre Verwendungsweisen zum Teil das akustische Material insgesamt zum Thema haben.

Einen Leitfaden für die Hörspielproduktion in Schulen und Jugendeinrichtungen gibt es in diesem PDF-Dokument von Marco Schmidt auf der Internetseite hoerspielprojekt.de.

Weiterführende Links

Eine Übersicht der gängigsten Darstellungs- und Sendeformen und weitere Informationen gibt es auf der mediamanual.at und in dieser Dokumentation der Pädagogischen Hochschule Wien.

Weitere Infos

  • Eine schöne Sammlung allgemeiner Tipps für (junge) RadiomacherInnen gibt Radiojournalistin Sandra Müller auf ihrem Blog radio-machen.de.
  • Die Landesmedienzentrale Baden-Württemberg hat auf ihrer Homepage eine Übersicht journalistischer Elemente für die Radioarbeit gesammelt: Beitrag 1, Beitrag 2, Beitrag 3.
  • Das *Standardwerk* in gedruckter Form ist: Radio-Journalismus – Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis im Hörfunk (Journalistische Praxis)
    von Walther von La Roche und Axel Buchholz ( ISBN 9783471780404)
  • Ein Einsteigerbuch, das Lust auf Radio macht und nicht abschreckt:
    Radio machen (Wegweiser Journalismus) von Sandra Müller (ISBN 9783744506557)
  • Praxisnahes für Erzähl-Enthusiasthen bietet: Geschichten erzählen: Storytelling für Radio und Podcast (Journalistische Praxis) von Sven Preger (ISBN 9783658234270)