Offener Kanal und Schule – Bestandsaufnahme und Perspektiven (September 1995)

 

Ziele und Erfahrungen – Ein Projekt in Schleswig-Holstein

 

Inhalt

1.Vorwort

2. Projektvorstellung
2.1 Ziele
2.2 Allgemeine Gestaltung des Projektes
2.3 Unterstützung durch den OK
2.4 Räumliche Voraussetzungen
2.5 Technische Voraussetzungen
2.6 Curriculum

3. Durchgeführte Projekte

4. Umsetzung in die Praxis – eine Übersicht

5. Umsetzung in die Praxis – Beispiele

 

1. Vorwort

Die technische Entwicklung der letzten Jahre hat die Medienarbeit in der Schule in Anspruch und Wirklichkeit weit abgehängt.. Man könnte eigentlich elektronische Medien einsetzen, man könnte eigentlich mit Computern arbeiten, man könnte eigentlich am Multi-Media-Zeitalter teilhaben, wenn es da nicht die ganzen Hindernisse gäbe: Es sind keine elektronischen Medien vorhanden, es sind nicht genug Computer vorhanden, von Multi-Media-Geräten ganz zu schweigen.

So hat denn auch die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) mit einem Orientierungsrahmen bereits 1995 das Arbeitsfeld „Medienerziehung in der Schule“ abgesteckt u.a. empfohlen:

„Bildungspolitik und Bildungsplanung sind gefordert, angesichts der fachlichen und erzieherischen Auswirkungen von Medienverbreitung und Medieneinfluss, rasch und umfassend im Bereich Schule zu reagieren und die Voraussetzungen für eine wirksame Medienerziehung zu verbessern. Es gilt,

– die elektronischen Medien für das schulische Lernen intensiver als bisher zu nutzen,
– Schülerinnen und Schüler zum verantwortlichen und kreativen Umgang mit Medien zu befähigen,
– zugleich die kritische Auseinandersetzung mit den Medienbotschaften zu fördern.

Für Aufbau und Weiterentwicklung der Medienerziehung ist es sinnvoll, von folgenden Leitvorstellungen auszugehen:

– Medienerziehung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die von der Schule aufgegriffen werden muss, aber nicht allein von ihr zu leisten ist. Daher ist vor allem die Zusammenarbeit mit den Eltern und außerschulischen Einrichtungen anzustreben.
– Medienerziehung muss in das allgemeine unterrichtliche und erzieherische Handeln der Schule eingebettet sein.
– Ausgangspunkt der Medienerziehung soll der Mediennutzer, nicht die Vielfalt der einzelnen Medien sein. – Medienerziehung soll vorrangig auf die Inhalte der Medien, weniger auf die technische Entwicklung gerichtet sein.
– Medienerziehung soll Medienkompetenz als Bestandteil allgemeiner und beruflicher Bildung vermitteln; damit soll schulische Medienerziehung dazu beitragen, in der Gesellschaft „Medienkultur“ entfalten zu helfen….“

Offene Kanäle haben vielerlei Ziele. Eins davon ist, Bürgerinnen und Bürgern den Umgang mit Medien zu erleichtern, Medien zu „entzaubern“, kommunikative Kompetenz zu vermitteln. Die „Schnittmenge“ zwischen Medienarbeit an der Schule und den Möglichkeiten des Offenen Kanals ist damit durch die Begriffe „Medienerziehung“ oder „Vermittlung von Medienkompetenz“ zu beschreiben.

Nun kann der Offene Kanal, welcher Organisationsform auch immer er angehört, nicht die Defizite der Gesellschaft oder auch nur des Teilbereiches Schule, mit der technischen Entwicklung der Medien Schritt zu halten, mit seinen geringen personellen Möglichkeiten auffangen. Hilfestellung in wichtigen Bereichen kann er jedoch geben.

Vermittlung von Medienkompetenz findet im wesentlichen in vier Arbeitsfeldern statt:


Durch gezieltes und planvolles Vorgehen in Abstimmung mit der Schulverwaltung kann ein Offener Kanal vor Ort in einem überschaubaren Zeitraum interessierte Lehrkräfte für den Umgang mit Fernsehen oder Radio schulen. Dies können nicht alle interessierten Lehrkräfte auf einmal sein, sicherlich müssen auch unterschiedliche Themen angeboten werden, um die unterschiedlichen Lehr- und Lernsituationen angemessen zu erfassen, aber das, was möglich ist, ist mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein, es ist ein wesentlicher und substantieller Beitrag, um Schulen Medienerziehung zu ermöglichen.

 

2. Projektvorstellung

2.1 Ziele

Aus dem Bereich der Schulen ist ein besonders starkes Interesse am Offenen Kanal festzustellen. Ein Konzept, das die Arbeitsbereiche „Offener Kanal“ und „Schule“ verbindet, orientiert sich deshalb an folgenden Zielen:

Information Vorstellung der kommunikativen und technischen Möglichkeiten, die der Offene Kanal bietet.
Mediendidaktik Entwicklung und Erprobung didaktischer Methoden und Materialien im Bereich der Medienpädagogik.
Ausbildungs-

konzepte

Entwicklung und Anwendung von Konzepten der Lehrerfortbildung für aktive Medienarbeit.
Multiplikatorenqualifikation Qualifikation von Lehrkräften als Multiplikatoren aktiver Medienarbeit.
Nutzerqualifikation Qualifizierung von Lehrkräften und in der Folge von Schülerinnen und Schülern als Nutzerinnen oder Nutzer des Offenen Kanals.
lokale Kommunikation Öffentlichkeitsarbeit für Schulaktivitäten und -kultur, Darstellung der Schule als lokale Öffentlichkeit.
Medienkompetenz Anregung von Schulaktivitäten im Videobereich und in der Folge Aufnahme oder Verbesserung der Videoaktivitäten.

 

2.2 Allgemeine Gestaltung des Projektes

In ganz Schleswig-Holstein, insbesondere aber im Einzugsbereich des jeweiligen Offenen Kanals, sind Schulen aller Schularten für eine Teilnahme an der Maßnahme „Offener Kanal und Schule“ gewonnen worden. Lehrkräfte haben sich jeweils freiwillig (also ohne Stundenausgleich) zur Teilnahme bereit erklärt, nahmen an einer Qualifikation zum „Videoführerschein“ teil und sind dann an ihrer Schule aktiv geworden. Unter der Leitung dieser Lehrkräfte werden an den Schulen fest umrissene Projekte durchgeführt, wie beispielsweise

– Erstellung eines Films über einen regulären Unterrichtsgegenstand,
– Bericht über ein allgemeines Projekt der Projektwoche,
– Durchführung einer Videoproduktion während einer Projektwoche,
– speziell für Video durchgeführte Aktivitäten, z.B. Spielfilm oder Videoclip,
– Öffentlichkeitsarbeit für die Schule,
– Aktivitäten von oder auf Schulfesten,
– Dokumentation von Schulaktivitäten, z.B. Theater- und Musikaufführungen,
– Bericht über externe Veranstaltungen in der Schule aus den Bereichen Kultur, Politik und Wissenschaft,
– Nutzung im Fremdsprachenunterricht,
– Unterstützung der Schul-AGs im kulturellen Bereich.

Diese Produktionen wurden anschließend im Offenen Kanal, überwiegend in Kiel, ausgestrahlt.

 

2.3 Unterstützung durch den OK

Für die Durchführung des Projektes wird der Schule projektbezogen und vor Ort Material und Dienstleistungen aus einem Fundus zur Verfügung gestellt:

Aufgabe des Offenen Kanals ist es dabei, Projekte an den Schulen und Materialeinsatz zu koordinieren, die Lehrkräfte in das Projekt einzubinden und zu qualifizieren und Beratungen im Einzelfall durchzuführen. Eine dauernde Anwesenheit von Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern des Offenen Kanals an Schulen ist zwar ausgeschlossen, aber im Einzelfall, etwa während einer Abschlusspräsentation, möglich.

 

2.4 Räumliche Voraussetzungen

An den Schulen, an denen das Projekt „Offener Kanal und Schule“ durchgeführt wird, sollte idealerweise ein Raum zur Verfügung stehen, der folgenden Anforderungen genügt:

– ca. 15 qm groß,
– Licht von außen ist nicht notwendig,
– möglichst mit separat abgesicherter Steckdose für die Schnitttechnik,
– gesicherte Unterbringung des Materials, nach Maßgabe der Versicherungsbedingungen.

In diesem Raum werden während der Projektzeit die Leihgeräte sowie ggf. auch der mobile Schnittplatz untergebracht. Der Versicherungsschutz für die Geräte wird durch die ULR sichergestellt.

Da die entsprechenden Videoprojekte oft außerhalb der Schulzeit stattfinden, ist es möglich, für die konkrete Durchführung, aber auch für Seminare und ähnliches, im Bedarfsfall die Klassenräume oder, falls vorhanden, die Aula zu nutzen.

 

2.5 Technische Voraussetzungen

Das verwendete Material ist nach vier Kriterien ausgesucht worden:

Auswahlkriterium Merkmal der Geräte
einfachste Bedienbarkeit Geräte mit „Standard“ Modus
Robustheit Professionelle Serie
Transportfähigkeit Einbau in tragbaren, festen und stabilen Gehäusen
Kompatibilität zu OK-Geräten DV8

Dabei muß die Technik sowohl für einfache Einsätze in Regelunterricht während des 45-Minutentaktes als auch für aufwendigere Produktionen in und außerhalb des Schulgeländes nutzbar sein.

Der mobile Schnittplatz kann in handelsüblichen PKW-Kombis transportiert werden, wird aber ggf. auch durch den OK transportiert. Hier nehmen die Mitarbeiter des OK lediglich eine Einführung in die Gerätetechnik vor, die laufende Betreuung erfolgt durch die zu diesem Zwecke geschulten Lehrkräfte. Der mobile Schnittplatz wird dann der Schule für einen abzusprechenden Zeitraum überlassen.

In den Fällen, in denen eine komplette Studioanlage gebraucht wurde, konnte auf eines der mobilen Fernsehstudios des Offenen Kanals Kiel zurückgegriffen werden. Der Einsatz dieser Mobilstudios erstreckte sich jeweils auf 1-2 Tage. Die mobilen Fernsehstudios des OK Kiel werden grundsätzlich von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin mit dem Kombi des OK transportiert. Diese Mitarbeiterin oder dieser Mitarbeiter betreut auch den fachgerechten Zusammenbau und Betrieb der Anlage. Eine Schulung der Lehrkräfte hierzu ist unverhältnismäßig und deshalb in der Ausbildung zum „Videoführerschein“ nicht vorgesehen.

 

2.6 Curriculum

Die Qualifikation der Lehrkräfte erfolgte im Rahmen der Ausbildung zum „Videoführerschein“, der umfangreiche technische, gestalterische und medienpädagogische Inhalte zum Gegenstand hat. Formal berechtigt der Videoführerschein zur Ausleihe des mobilen Schnittplatzes. Hier sei exemplarisch der Plan für einen Kurs genannt.

Nr. Tag, Datum Uhrzeit Inhalt
1 Montag, 30. Jan. 19.00 – 22.00 Uhr Kennenlernen, Einführung
2 Montag, 6. Feb. 19.00 – 22.00 Uhr Technik I: Kamera, Rekorder, Systeme
3 Montag, 13. Feb. 17.00 – 18.30 Uhr 19.00 – 21.45 Uhr Rechtliche Grundlagen Technik II: Ton, Licht, Zubehör
4 Montag, 20. Feb. 19.00 – 22.00 Uhr Gestaltung I: Der Werbespot
5 Montag, 27. Feb. 19.00 – 22.00 Uhr Journalismus I: Das Interview
6 Montag, 6. März 19.00 – 22.00 Uhr Technik III: Schnitteinführung
7 Freitag, 10. März- Sonntag, 12. März Fr. 19.00 Uhr bis So. 14.00 Uhr Gestaltung II: Montage
8 Montag, 13. März 19.00 – 22.00 Uhr Gestaltung III: Musikclip
9 Montag, 20. März 19.00 – 22.00 Uhr Medienpädagogik I: Modelle, Handlungsansätze
10 Montag, 27. März 19.00 – 22.00 Uhr Medienpädagogik II: Erfahrungen, Übertragbarkeit auf Schulen
11 Sonntag, 2. Apr. 10.00 – 18.00 Uhr Journalismus II: Der Bericht
12 Montag, 3. Apr. 19.00 – 22.00 Uhr Medienpädagogik III: Projektberatung, Auswertung

Für den Bereich Audio sieht das Curriculum wie folgt aus:

Nr. Tag, Datum Uhrzeit Inhalt
1 Donnerstag, 23. Oktober 18.00 -20.00 Uhr Einführung, Erwartungen; Zuhören I. Gestaltungsformen Technik I: Studiotechnik Redaktion I. Brainstorming
2 Donnerstag, 30. Oktober 18.00 – 20.00 Uhr Technik II: Reportagegeräte Arbeitstechnik I: Recherche Darstellungsformen I: Umfrage Zuhören II. Feature
3 Donnerstag, 6. November 18.00 – 20.00 Uhr Darstellungsformen III: Interview
4 Donnerstag, 13. November 18.00 – 20.00 Uhr Redaktion II: Themen und Formen Darstellungsformen II: Kurz-hörspiel, Fortsetzungsgeschichte
5 Donnerstag, 20. November 18.00 – 20.00 Uhr Arbeitstechniken II: Schreiben fürs Hören Redaktion III: Aufgabenverteilung, Rechercheplan
6 Donnerstag, 27. November 18.00 – 20.00 Uhr Arbeitstechniken III: O-Ton-Protokoll, Schnittplan Darstellungsformen IV: Gebauter Beitrag Halbzeitbilanz
7 Donnerstag, 4. Dezember 18.00 – 20.00 Uhr Arbeitstechniken IV: Sprechen vorm Mikro Darstellungsform V: Reportage
8 Donnerstag, 11. Dezember 18.00 – 20.00 Uhr Technik III: Analoger Schnitt, HD-Schnitt
9 Donnerstag, 18. Dezember 18.00 – 20.00 Uhr Zuhören III: Raumhören, Soundmemory, -walk, -scape, Geräuschejagd
10 Donnerstag, 8. Januar 18.00 – 20.00 Uhr Redaktion III: Musikeinsatz, Aufbau, Sendelaufplan
11 Donnerstag, 15. Januar 18.00 – 20.00 Uhr Umsetzungsstrategien: Fach, Schultyp, Projekt, Gruppenprozesse Erfahrung: Radioprojekt im Schulalltag
12 Donnerstag, 22. Januar 18.00 – 20.00 Uhr Arbeitstechniken V: Moderation Technik IV: Übung Live-Sendung-Fahren
13 Samstag, 17. Januar Beitragsproduktion
14 Samstag, 24. Januar 16.00 – 18.00 Uhr Live-Sendung, Seminarauswertung

 

3. Durchgeführte Projekte

Die Kurse wurden mit dem Bildungsministerium/ IQSH abgestimmt. Auf einem Plakat wurde in den umliegenden Schulen für die Teilnahme an den Schulen geworben. Zusätzlich wurden Lehrkräfte, die bekannterweise den Offenen Kanal nutzten, auf die Kurse hingewiesen und ein weiterer Hinweis fand sich im Seminarprogramm des Offenen Kanals.

In allen vier Offenen Kanälen werden einmal im Halbjahr Ausbildungen angeboten und durchgeführt.

 

4. Umsetzung in die Praxis – eine Übersicht

Die Teilnehmer von zwei Kursen wurden angeschrieben und gebeten, über die Projekte zu berichten, die sie im Videobereich aufgrund der Ausbildung bei OK und Schule in ihren Einrichtungen durchführten. Die Ergebnisse sind wie folgt:

Projekte
Kurs   Anzahl
Teilnehmer
bereits durchgeführt   gerade
in Arbeit
geplant   Fehlanzeige

I

    11

13

5

  13

     2

II

    16

19

6

  8

Von den elf Teilnehmern des ersten Kurses haben neun vorhandene Projekte verstärkt betrieben oder neue geplant, von den 16 Teilnehmern des Kurses II sind 14 aktiv in die Arbeit mit Video im Unterricht eingestiegen bzw. haben diese Arbeit verstärkt. Somit sind folgende Ergebnisse zu verzeichnen:

– Die Ausbildung hat zu einer deutlichen Ausweitung der vorhandenen Arbeit geführt.
– Ein recht kleiner Anteil der Teilnehmer (jeweils zwei Personen) hat die Ausbildung nicht zu weiteren Aktivitäten genutzt.
– Mehr als die Hälfte der Teilnehmer hat die Ausbildung zur Aufnahme neuer Aktivitäten genutzt.

Dabei ist auch zu bedenken, dass etliche Teilnehmer kurz vor Beginn des Kurses Projekte angefangen hatten und, im Hinblick auf die Ausbildung im Offenen Kanal, den Ausbau ihrer Arbeit fest im Auge hatten. Insgesamt muss festgestellt werden, dass alle Teilnehmer, deren Motivation durch die Einbringung ihrer Freizeit in das Projekt ebenso sichtbar wurde, die gewonnenen Erkenntnisse in Praxisaktivitäten umgesetzt haben.

 

5. Umsetzung in die Praxis – Beispiele

Verschiedene Lehrkräfte sind gebeten worden, ihre Erfahrungen mit Video in der Schule, durchgeführt an Projekten, die nach dem Erwerb des Videoführerscheins entstanden, zu schildern. Die Auswahl der Lehrkräfte bzw. der Projekte orientierte sich an folgenden drei Merkmalen:

– Möglichst verschiedene Schularten,
– möglichst verschiedene Klassenstufen,
– möglichst unterschiedliche Projekte.

Beispiel 1
Berufliche Schulen am Ravensberg Kiel – Wirtschaftsgymnasium
2. Bildungsweg
Lehrkraft: Klaus Rambow

Klaus Rambow unterrichtet Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 18 und 35 Jahren im Fach „Literatur“. Das Fach ist in verschiedene Werkstätten unterteilt, die frei gewählt werden dürfen. Im Schuljahr 1994/95 wurde die erste Videowerkstatt eingerichtet. Ca. 20 Schülerinnen und Schüler nahmen an dem Kurs teil, der über 3 Wochenstunden läuft. Auch in diesem Jahr hatte die Videowerkstatt mit 25 Schülerinnen und Schülern guten Zuspruch. In fünf Gruppen wird zum Thema „Werbung“ ein Film entwickelt. In der ersten Phase wird ein Drehbuch geschrieben, danach werden die Szenen gedreht und im Offenen Kanal nachbearbeitet. Die produzierten Filme werden dann im Offenen Kanal gesendet.

Beispiel 2
Grund- und Hauptschule Bordesholm
Lehrkraft: Anke Nühse

Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen haben im Rahmen des Lernbereiches Kunst/Musik am Wahlpflichtkurs „Video“ teilgenommen. Zwei Gruppen haben jeweils ein halbes Jahr an einem „Bordesholmer Schulmagazin“ gearbeitet. Die Themen waren: Schulnachrichten, Interviews, Talkshow, Sketche.

An einem Vormittag wurde jeweils im Offenen Kanal eine Kurzausgabe des „Bordesholmer Schulmagazins“ mit Straßeninterviews, Studiomoderation produziert und anschließend gesendet.

Mit einer 7. Klasse wurden Aufnahmen einer Klassenfahrt gemacht und hinterher im Studio und an den Schnittplätzen eine Filmdokumentation der Klassenfahrt produziert.

Beispiel 3
Realschule Owschlag
Lehrkraft: Volker Erfmann

Im Rahmen eines Austauschprojektes zwischen der Realschule Owschlag und dem Kunstgymnasium Opole (Polen) wurde mit den Schülerinnen und Schülern des 10. Jahrgangs eine Live-Sendung im Offenen Kanal Kiel produziert und gesendet. Aus einer Mischung von vorproduzierten Videobeiträgen, Moderation, Live-Interviews und Darbietungen entstand eine 30-minütige Live-Sendung, an der alle Schülerinnen und Schüler beteiligt waren, teils vor, teils hinter der Kamera. Zu erwähnen ist die Einbindung auch der Schüler, die bis zum Sendetag über keinerlei Videokenntnisse verfügten.

Beispiel 4
Integrierte Gesamtschule Hassee, Kiel
Lehrkraft: Wolfgang Glienicke

Im 8.Jahrgang unterrichtet Wolfgang Glinicke im Fach Kunst – Schwerpunkt: Videokunst – jeweils für ein halbes Jahr ca. 16 Schülerinnen und Schüler. In den zur Verfügung stehenden 2 Wochenstunden entwickeln die Schüler eigenständig kleine Beiträge, die in einem Schülermagazin zusammengefasst werden. Für die Nachbearbeitung (Schnitt ,Ton, Vertiteln) werden 6 Termine im Offenen Kanal angesetzt.. Als Präsentationsform wird eine Sendung im Offenen Kanal gewählt.

Beispiel 5
Integrierte Gesamtschule Lütjenmoor
Lehrkraft: Andreas Weßling

Im letzten Schuljahr war Medienkunde in zwei Klassen im Kunstunterricht der Klasse 9 als Unterrichtseinheit mit ca. acht Doppelstunden vertreten. Zusätzlich bestand eine Video-AG. Eine Lehrkraft war dafür eingesetzt. Entstanden sind u.a. eine Folge von Werbespots zum Thema Schule und Schulleben, ein Science-Fiction-Kurzfilm und ein Interview mit dem neuen Schulleiter. Gezeigt wurden die Werke u.a. auf Tagen der offenen Tür und bei einer Schulentlassungsfeier.

Seit dem Schuljahr 1995/96 ist Medienkunde als WPK II in die Stundentafel aufgenommen. Der WPK beginnt in Klasse 9. Zur Zeit existieren zwei Parallelkurse zu je 15 Schülerinnen und Schülern, zwei Lehrkräfte unterrichten Medienkunde. Der Unterricht erfolgt über das gesamte Schuljahr mit zwei Wochenstunden.

Inhaltliche Schwerpunkte im 1. Halbjahr sind Information und Unterhaltung (vgl. dazu den BLK-Orientierungsrahmen zur Medienbildung, der Unterhaltung, Information, Kommunikation und Problemlösung als inhaltliche Gro゚bereiche vorsieht.) Die technischen Schwerpunkte liegen in beiden Kursen etwas unterschiedlich: ein Kurs arbeitet sich in das Medium Hörfunk ein, ein Kurs in das Medium Fernsehen. Bei Projekten arbeiten beide Kurse zusammen.

„Produziert“ werden Schulradiosendungen, Werbespots, Dokumentationen vom Schulfest. Natürlich wird auch „draußen“ gearbeitet – OK Kiel (weil, der ist pädagogenfest…), RSH, Radio Hamburg, NDR-Fernsehen stehen im Rahmen von Besichtigungen und Projekttagen auf dem Programm.

Materielle Unterstützung vor Ort gibt es von der Stadtbildstelle. Dort sind u.a. VHS-Kameras und ein VHS-Schnittplatz zugänglich (unsere Schulausrüstung besteht aus drei VHS-Recordern und einer Hi8-Kamera….).